30.12.2014

Die Garrat nimmt Fahrt auf!

Hallo liebe Leser, da bin ich wieder! Nach einem etwas verunfallten Sommer, mit gesundheitlichen Problemen, viel Arbeit und anderen adversen Umständen, setze ich die Arbeit an der Garrat fort.
Weihnachten hat uns bereits eingeholt, und zum wiederholten Male öffnen wir unsere bereits über die spanischen Landesgrenzen hinaus bekannte grosse Modellbahnschau im Kongresszentrum von Pamplona. Um sich einen Eindruck zu verschaffen müsst Ihr nur die Fotos der letztjährigen Ausstellung in diesem Blog ab Dezember 2013 anschauen. Fotos von diesem Jahr, mit neuen Arbeiten und verbesserter Detaillierung existierender Module, werde ich ab Januar 2015 einstellen.
Wer an Weihnachten nach Pamplona kommt sollte sich die Ausstellung nicht entgehen lassen. Für kleine und "grosse" Kinder gibt es auch eine grosse 5-Zoll-Bahn.
Zurück bei der Entstehung der Garrat muss ich mir eingestehen dass mein Wunsch, diese an Weihnachten auf den Modulen der Ausstellung fahren zu sehen, nicht realisierbar war, es klappt halt nicht immer alles was man sich so vornimmt, und die Ausstellung hatte nun mal Vorrang. Es sei daran erinnert dass das Modell im letzten Bauzustand bereits voll Funktionsfähig war, der Vorbau und der hintere Aufbau nahezu vollendet, bis auf kleine Details und die Lackierung.
Die verbleibende Arbeit beschränkt sich also auf den Mittelteil, den Lokkessel und das Führerhaus. Dies heisst dass ich diesen Teil zum wiedeholten Male von den anderen Teilen trennen muss um venünftig daran arbeiten zu können. Es war eine weise Entscheidung Steckbebindungen eingebaut zu haben.
Am vorderen und hinteren Aufbau habe ich bereits die Federpuffer montiert, die ich mir als Ersatzteile einer "Mikado" bei Electrotren bestellt habe. Nun fehlen nur noch kleine Details wie der Bremsschlauch, die kleinen Halterungen für die Flaggen, einige Elektroleitungen und die Positions- und Haltestangen.
Alles machen wir fertig für die Lackierung in mattem Schwarz, und Rot für die Umlaufkanten und Ventilhebel. Mit ein bisschen Gold- oder Silberfarbe farbe heben wir zum Schluss die Deteils hervor, die an der originalen Lok aus Messing oder blankem Metall waren.
Für eine gute Haftung der Lackierung empfiehlt es sich alle Teile vor der Lackierung vorsichtig mit Alkohol oder Aceton zu reinigen und zu trocknen. Danach lackieren wir Schicht für Schicht, erst schwarz, dann rot, und zuletzt die details in Gold oder Silber.
Nach vollendeter Arbeit lassen wir das Vorder- und das Hinterteil der Lok an einem sicherem Ort ruhen, bis wir mit der Arbeit am Mittelteil fertig sind, dem wir uns nun zuwenden wollen.
Zur Erinnerung: Fertiggestellt hatten wir bereits den Schornstein, den Vorderteil des Lokkessels mit der Rauchkammertüre sowie die Führerhauswände und das Dach. Am Führerhaus fehlen also noch die Dackluke, die Lokpfeife, die Fensterrahmen aus Messing, die Leitern, die Haltestangen und die Loktafeln.
Am Lokkessel fehlen die beiden Druckkessel des Vorwärmsystems auf dem Kesselscheitel vor dem Führerhaus, deren Verbindungen und Leitungen, die Pumpeneinheit, der Generator und einige kleine Dinge mehr. Meinem Grundsatz treu bleibend muss nicht alles perfekt sein, aber man muss die elementaren Funktionselemente der Garrat erkennen können.
Fangen also wir mit dem vielleicht kompliziertesten Teil an: Die Druckkessel des Vorwärmsystems!
Zwei Stücke Messingrohr von 4 mm Durchmesser und 12 mm Länge sind schnell zugeschnitten, sie bilden hierzu die Basis. Die beiden Extreme de Rohre sollen natürlich einen bombierten  Abschluss haben, wie ein Kessel eben. Anfänglich dachte ich diese zu löten, aber nach einigen Fehlversuchen habe ich die Enden mit Zweikomponentenkleber verschlossen. Der hält fantastisch auf Messing und lässt sich gut mechanisch bearbeiten. Um die definitive, bombierte Form zu erzielen half ich mir mit der Bohrmaschine, gut fixiert auf dem Arbeitstisch, die mir sozusagen als Drehbank dient.
Ein Stück Messingdraht dient für die Rohrverbindung zwischen beiden Kesseln an der Originalmaschine. Weitere Drähte aus Kupfer oder Messing helfen zur Herstellung von anderen Rohren und Schläuchen. Wirklich schwierig war es ein geeignetes Material zu finden welches die mit Textil ummantelten Druckschläuche von den Kessels zu den Dampfmaschinen gut darstellt. Nach langer Suche fiel mir die Struktur von etwas stärkeren Haargummis bei meiner Tochter auf, die mit Textil umwebt sind und tatsächlich den originalen Druckschläuchen sehr ähnlich sehen. Um diese Haargummis in eine definierte Form zu bringen muss man sie in Klebstoff tränken und sie mit Stecknadeln zum Trocknen in der gewünschten Form auf dem Arbeitstisch fixieren.


Allen meinen  Lesern wünsche ich Frohe Weihnachten und ein Glückliches Neues Jahr!



Fotos von der Bearbeitung des Lokomotivkessels und des Führerhauses:


Eine 2-4-1 von Ibertren dient mir zur Herstellung einer Form für die Reproduktion der Pumpeneinheit des Vorwärmsystems für das Speisewasser der Garrat, nach dem System ACFI (Accesories pour le Chemins de Fer et lÍndustrie). Über dem Kessel gut zu sehen in Rosa Plastilinform.



Bohrungen für die Montage der Handläufe und Haltestangen an der Lokomotivkabine.



Dimensionskontrolle der Behälter zur Vorwärmung des Speisewassers auf dem Kesselfirst sowie der Dampfleitungen. Das Material der Textilummantelung de Rohre lässt sich erstaunlich gut mit Haargummis reproduzieren.



T-Vrebindung für die Dampfleitungen auf der rechten Kesselseite.



"Schiebedach" des Führerhauses. Die Führungen habe ich aus LED-Beinchen gemacht, das Dach selbst ist aus 0,1mm starkem Messingblech gefertigt.



Die Lokpfeifenimitation habe ich aus einem Stückchen Messingprofil von 2 mm Durchmesser in der Bohrmaschine gedreht. 



Die Vorwärmbehälter (Sistem ACFI) sind bereits au dem Kesselfirst montiert, mit dem Vrebindungsrohr zwischen Beiden und der Behälterstütze am hinteren Ende.



Verrohrung zwischen den Vorwärmbehältern.



Verrohrung auf der linken Kesselseite. 



Handlauf und Haltestange am Führerhaus. 



Aufsicht des Vorwärmsystems ACFI und der Verrohrung auf der linken Kesselseite.



Kompressor angepasst und montiert auf der rechten Seite der Rauchkammer. 



Veränderung der Erscheinung: Mit einem ersten provisorischen mattschwarzem Anstrich sieht unser Lokomotivgehäuse einer Lok schon etwas ähnlicher. So kommt auch das Vorwärmsystem ACFI aus den Behältern auf dem Kessel und der Pumpeneinheit auf dem linken Umlauf gut zur Geltung.



Auf der rechten Seite des Kessels fehlt noch die T-Verbindung des Dampfrohres zum Vorwärmer sowie der Dampf-Servoantrieb zur Regulierung der 4 Zylinder der Garrat-Dampfmaschine.



Herstellung der drei Basiskomponenten für den Dampf-Servoantrieb: Das Material für die Umrandung ist ein Messingprofil von 0,6 mm Stärke. Es lässt sich mit der Flachspitzzange leicht in die gewünschte Form bringen. Das Material für den zentralen Träger der Servozylinder ist aus 1,2 mm starkem Kupfer. Die Form des Profils der Umrandung hat mir zur Übertragung der Kontur mit der Reissnadel auf das Kupferblech gedient. Das Rohr für die Zylinder ist aus Messing und hat einen Aussendurchmesser von 3 mm und einen Innendurchmesser von 2 mm. Um das Rohr besser auf den zentralen Träger montieren zu können habe ich es vorsichtig längs aufgesägt. Um dies zu tun und um das Rohr einspannen zu können muss man ein 2 mm starkes Rundmaterial oder einen Nagel in das Rohr schieben.
Schliesslich werden alle Teile miteinander verlötet. Es empfiehlt sich diese zum Löten auf einem Holzbrettchen zu fixieren, so wie auf dem Foto gezeigt.



Bereits auf dem rechten Kesselumlauf montierter Dampf-Servoantrieb. Kleine konzentrische Messingrohrstückchen von 2 mm, 1,5 mm und 1 mm Durchmesser dienen zur Simulation der Faltenbälge am originalen Antrieb. Der zentrale Teil zwischen den Zylindern wurde nach dem Löten mit Säge und Feile geöffnet. Auch die Löcher im Träger wurden nachträglich gebohrt. Der Stellhebel ist mit einer Achse von 1 mm Durchmesser am Boden des Trägers befestigt, und an der Servoachse mit Hilfe einer Hülse verlötet.
Es fehlt noch die die Stange die den Stellhebel des Servos mit dem Führerhaus auf der Lokführerseite verbindet. 

Fortsetzung folgt....

14.07.2014

Die Garrat setzt sich in Bewegung

Wir sind nun an dem Punkt angekommen, an dem die Funktionalität aller einzelnen Komponenten der Lok bereits erprobt ist. Fehlt also nur der Schritt alle Komponenten zusammenzufügen und die Funktion der Maschine im Ganzen zu überprüfen. Natürlich fehlen noch viele Details, aber es ist sinnvoll den Funktionstest vor Vollendung des Werkes zu machen, denn eine späte Rückkehr auf den "Operationstisch" könnte dazu führen dass viele dieser kleinen Details Schaden erleiden könnten, wenn durch irgendeinen Fehler noch gröbere Arbieten zu erledigen wären.
 
Also legen wir los! 

Im vorigen Kapitel haben wir bereits die Entstehung des Motors, der Beleuchtung und der Soundkomponenten beschrieben. All dies wurde provisorisch miteinander verbunden und überprüft, muss jetzt aber mit definitiven und gut versteckten Kabeln verbunden werden.
Wichig ist es in diesem Zusammenhang daran zu denken dass die Maschine in der Zunkunft auch gelegentlich etwas Pflege und Instandhaltung benötigt, un  deshalb ist es wichtig sie auch nach ihrem definitiven Zusammenbau in Ihre Grundkomponenten zerlegen zu können: Der Vorbau mit dem eingebauten Lautsprecher, das Führerhaus mit dem Kessel und der Hinterteil mit dem Motor und dem Digitaldekoder. Besonders wichtig ist die Zugänglichkeit des Motors, da dieser über Verschleissteile wie z. B. Kohlebürsten verfügt und auch manchmal etwas Schmierung benötigt. Das heisst, man muss die hintere Haube abnehmen oder zumindest so weit anheben können, dass man an diese Stellen herankommt.
Ich habe mich deshalb für eine Lösung entschieden die mir die komplette Trennung des Antriebes vom Rest der Maschine erlaubt. Um dies zu erzielen habe ich unter dem Führerhaus der Lok eine Miniatursteckerleiste montiert welche mir die vollständige elektrische Trennung des Antriebschassis vom Rest der Maschine ermöglicht. Auf diese Wiese kann man den Antrieb alleine prüfen oder sogar fahren lassen. Aus leidvoller Erfahrung weise ich aber darauf hin dass die offene Steckerleiste zu schützen ist um Kurzschlüsse und eventuelle Decoderschäden zu vermeiden.

 

Miniatursteckerleiste unter dem Führerhaus. Links der am Fahrgestell festgeklebte Schrumpfschlauch.

Die Schwierigkeit der Aktion besteht darin dass mindestens sechs Kabel, in meinem Fall wegen dem Raucherzeuger sieben, vom Decoder zur Steckerleiste geführt werden müssen ohne dass diese sichtbar sind und ohne die Bewegungsfreiheit der gelenkigen Maschine einzuschränken. Auch muss peinlich darauf geachtet werden dass keines dieser Kabelchen eingequetscht werden kann und so einen Schaden am Decoder erzeugt.
Deshalb habe ich nach einer Lösung gesucht um die Kabelchen zu führen ohne deren Bewegungfreiheit zu stören. Nach verschiedenen Fehlversuchen, die ich dem Leser ersparen möchte, habe ich mein Ziel durch die Verklebung von kleinen Stücken Schrumpfschlauch am Fahrgestell der Maschine erreicht. Zu meiner Überraschung lässt sich Schrumpfschlauch recht schnell und haltbar mit Sekundenkleber am Metallfahrgestell befestigen, und der Kleber beschädigt den Schrumpfschlauch nicht. Ebenfalls mit Schrumpfschlauch habe ich links und rechts vom Motor je drei Kabel am Motor vorbei bis zum Decoder verlegt. Die Verlegung der Kabel in einer kleinen Schlaufe trägt dabei erheblich zu deren Beweglichkeit bei. Der grösste Teil des Kaberwirrwarrs über dem Decoder ist durch die Verlegung der Schlaufen bedingt. 
Bei meinen Tests habe ich auch festgestellt dass zur Herstellung einer guten Masseverbindung zwischen dem Antrieb und dem Mittelteil eine leitende Verbindung notwendig ist, da sonst der Raucheinsatz nicht funktioniert, aber diese Verbindung hab ich unter Ausnutzung des mechanischen Gelenkes realisiert welches beide Teile verbindet. Später kommen wir noch auf dieses Detail zu sprechen.   


"Overbooking" im Inneren des hinteren Aufbaus, bedingt durch den Motor, den Decoder und viele Kabel. 

Die Verbindung des vorderen Aufbaus mit dem Mittelteil erfordert eine ähnliche Lösung, obwohl die Kabel weniger werden (2 für den Lautsprecher, 2 für rote bzw. weisse Beleuchtung und ein blauer Rückleiter). Auch hier funktioniert die Lösung mit den Schrumpfschläuchen gut, die sich hier zudem sehr gut hinter den Längsträgern unter dem Kessel verstecken lassen. Bedingt durch die Bewegungsgeometrie habe ich mich hier dazu entschieden die Kabel am vorderen Aufbau zu befestigen während deren Bewegungsspielraum sich im Kesselhohlraum des Mittelteiles befindet. Auch hier wurden wiederum kleine Schlaufen verlegt um die Bewegung zu ermöglichen.


Vordere Verbindung mit gut sichtbaren Schrumpfschläuchen zur Führung der Kabel.

Ist einmal alles verbunden und montiert kann man die Maschine auf dem Programmiergleis einem ersten Test unterziehen. Die Maschine begrüsst uns mit einem gut hörbaren Schnaufen aus dem Lautsprecher und die Beleuchtung der Maschine funktioniert korrekt auf beiden Seiten. Eine kleine Ausfahrt auf meiner Probestrecke, die stellenweise mit Radius I (360mm) ausgestattet ist bestätigt mir die korrekte Funktion aller Komponenten sowie die problemlose Durchfahrt der Maschine an den Stellen des engsten Radius. Das Ergebnis der Arbeit habe ich in ein paar kleinen Videos dokumentiert, die man unter dem folgenden Link anschauen kann:

Video der Jungfernfahrt der Garrat (in Vorbereitung).

Nachdem nun die gute Funktionalität der Maschine unter Beweis gestellt worden ist, kann ich an den Montagetisch zurückkehren um die Detailarbeit fortzusetzen.
Da fehlen zum Beispeil noch die kleinen Positionslaternen. In Lerida habe ich festgestellt dass die Laternen der Garrat identisch sind mit denen der Elektrolok der Serie 1004, ebenfalls im Eigentum der ARMF. Die 1004 gibt es als Modell von Elektrotren und steht in meiner Vitrine, also habe ich meine 1004 kurzerhand ihrer Laternchen beraubt und habe mir diese als Ersatzteile von Elektrotren neu bestellt. 

Die folgenden Fotos zeigen die beiden Frontpartien meiner Garrat mit den bereits montierten Laternen.



Frontpartie der Garrat, oben das Vorbild, unten mein Nachbau im Modell. 

Natürlich fehlen den beiden Stirnseiten weitere kleine Details der Originalmaschine, z. B. die Leitern, die Doppeltüre über der Pufferbohle im kombinierten Wasser/Ölbehälter oder die doppelte Nietenreihe über der Pufferbohle des vorderen Wasserbehälters. Ich habe mir diese Details mit feinstem Zehntelblech aus Messing hergestellt. Dabei graviert man das feine Blech zunächst von hinten mit der gewünschten Kontur und klebt es nach Fertigstellung an den gewünschten Platz an der Front und am Heck der Lok. Um eine gute Haftung zu erzielen sollten die zu klebenden Flächen mit 600er Schleifpapier vorbehandelt werden.



Heck der Garrat, oben das Original, unten mein Modell. Die Perspektive verzerrt das reale Foto.

Vergleicht man nun das Arbeitsergebnis mit den im Internet gefundenen Fotos der originalen Maschine 
kommt Zufriedenheit auf, obwohl ich zugeben muss dass meine Leitern über eine Sprosse mehr verfügen als die der Originalen - wer hat es gemerkt? Der Grund is einfach: Ich habe einfach keine Messingleitern mit dem richtigen Abstand auftreiben können, und wer einmal wie ich versucht hat die originalen Leitern mit dem grossen Trittabstand zu erklimmen, der wird vestehen können dass ich das Leben des Lokpersonals bei meinem Modell etwas einfacher machen wollte.

Mit Beeindigung dieser Arbeiten sind fast alle Details der Stirnseiten montiert, mit Ausnahme der elektrischen Verrohrung und der Haltewinkel für die Beflaggung de Lok. Für diese Dinge lassen wir uns aber noch etwas Zeit, denn es gibt noch viel Anderes zu tun.

Wie man auf den Fotos vom Original gut sehen kann sind für Umlauf und Front Rautenbleche verwendet worden, um zu vermeiden dass das Lokperosnal ausrutscht wenn es sich darauf bewegt. Ich habe mir ziemlich den Kopf zerbrochen wie ich das wohl hinkriegen könnte, und die unerwartete Erleuchtung kam mir als ich eine Tablette nehmen musste. Haben Sie sich schon einmal die Struktur der Blister von den Tabletten angeschaut? Die sehen fast genau so aus und die richtige Grösse der Rauten variiert von Hersteller zu Hersteller.
Alle bestehen aus einem Kunststoffteil und einem Aluminiumfolie, letztere öffnet man um die Tablette zu entnehmen. Die Plastikseite hat genau die Prägung die wir suchen, und diese kann uns als Form dienen. Den Rest macht der Cyanacrylatklebstoff.


Übertragung der Rautenform vom Blister der Tablettenpackung auf das zuvor blank geschliffene Metall,
auf welches reichlich Klebstoff aufgetragen wird. 


Ergebnis der ausgeformten Rautenstruktur nach dem vorsichtigen Abheben der Blisterform,
nach dem vollständigen Durchtrocknen des Klebers. 

Das gezeigte Ergebnis erzielt man mit grosszügigem Klebstoffauftrag auf der zuvor gereinigten und geschliffenen Metalloberfläche, Auflegen und Anpressen der Form. Für die Rundung ist auch der Blister in der seiner Form anzupassen, also ebenfalls zu runden. Man muss bei dem gesamten Prozess zweimal seine Geduld unter Beweis stellen:
- man muss die Form einige Minuten fest an das Metall pressen (z. B. mit Klammern)
- man muss mindestens eine Stunde oder mehr warten bis man erstmalig vorsichtig versuchen kann den Blister vom Metall abzuheben.
Wenn der Kleber gut durchgetrocknet ist fällt es relativ leicht den Blister mit dem Fingernagel anzuheben, denn der Kunststoff verbindet sich nicht gut mit dem Kleber.
Was dann übrigbleibt ist die Oberfläche mit der gewünschten Struktur auf dem glatten Trägerblech.
Nach dem Trocknen und Entfernen etwaiger Grate kann man die strukturierte Fläche ohne Probleme
bemalen.
   

Fortsetzung folgt....

29.04.2014

Die Konstruktion der Garrat geht weiter...

Es sei mir bitte verziehen dass dieser neue Eintrag in meinem Blog etwas auf sich warten liess, obwohl es dafür eine ganz logische Erklärung gibt:
Mir fehlten einige wichtige Abmessungen und Details der Maschine, und es gibt keinen besseren Weg als diese direkt am Original zu messen und zu fotografieren.
Ich begab mich also am Wochenende des 22 März mit meinem Sohn nach Lerida, zur Messe "Expotren" und besuchte die zur Messe geöffneten Werkstätten der ARMF.
Dort befindet sich bekanntlich auch die Hauptdarstellerin unserer Geschichte, die Garrat von ARMF, die augenblicklich wegen dem Einbau einer neuen Feuerbüchse die Werkstätten nicht verlassen kann.
Das ist natürlich die perfekte Gelegenheit um an der Maschine alle möglichen Details notieren und fotografieren zu können, besonders die, die nicht ohne weiteres auf den ersten Blick oder aus Zeichnungen zu erkennen sind. Die folgenden Fotos können eine kleine Vorstellung vermitteln wieviel Arbeit uns noch erwartet. Aber wir machen das wie immer ganz pragmatisch unter Einsatz der minimal notwendigen Kräfte. 
Manchmal geht aber auch etwas schief! So ist denn eine direkte Konsequenz unseres Besuches in Lerida, dass wir die hintere Kabinenwand des Führerhauses und Teile des hinteren Wasser- und Ölbehälters neu konstruieren. Der Grund: Die Gürtellinie, der Übergang zwischen Wasser- und aufgesetztem Ölbehälter war mir etwas zu hoch geraten, so dass die hinteren Kabinenfenster teilweise durch den "Rucksack" verdeckt worden wären, und auch insgesamt waren die Proportionen nicht stimmig. Diese Änderung gab dann auch den Ausschlag die hintere Kabinenwand neu zu machen. Jeder Rückschlag macht bekanntlich den Weg frei für Verbesserungen, und so schliesst die Rückwand nun besser die Lücke zwischen Kabine und Motor, und die kleinen runden Fenster in der Rückwand sitzen an der richtigen Stelle.


Eine gute Nachricht haben wir auch aus Lerida mitgebracht: Die Vor- und Nachlaufräder der Maschinen haben einen Durchmesser, an der Maschine gemessen, von 82 Zentimetern, und verfügen über acht Speichen. Das wären 9,4 Millimeter für H0, und das heisst dass die ausgewählten Räder von Märklin mit 9 Millimetern Durchmesser und ebenfalls acht Speichen weitgehend denen des Originals entrechen.


Foto eines Vorlaufrades der Originalmaschine.

Auch hatten wir die Gegenheit die ovalen Ausbrüche in den Längsträgern unter dem Lokomotivkessel zu vermessen, die auf Fotos meist recht schlecht zu erkennen sind. Insgesamt sind es 7 Ovale Ausbrüche, von denen die drei in der Mitte etwas kleiner ausfallen als die jeweils zwei am vorderen und hinteren Ende des Trägers, von denen ausserdem je eines sich der auslaufenden Dreiecksform des Trägers anpasst. 
Die Abmessungen der zentralen Ausbrüche sind 24 x 44 cm (2,75 x 5,05 mm für H0).
Die Abmessungen der seitlichen Ausbrüche sind  30 x 60 cm (3,45 x 6,9 mm für H0).
Die dreiecksförmigen Ausbrüche am Ende der Träger passen sich der Trägerform an, haben aber dieselbe Länge wie ihre grossen ovalen Nachbarn. 


Foto der Durchbrüche im Längsträger unter dem Kessel, gut zu erkennen das Dreieck rechts.

Ein weiteres Detail welches es noch zu realisieren gilt ist die Aussparung im vorderen Tank für den Zugang zur Kesseltüre und für das Entfernen von Russ und Asche. Wie man auf den Fotos erkennen kann handelt es sich um einen halbsechseckigen Rücksprung gegenüber der Aussenkontur und um einen runden Deckel im Boden desselben. Wie die Fotos beweisen dient dieser Platz auch als Stauraum für alle möglichen Dinge.


Foto der Aussparung im Inneren des vorderen Wasserbehälters.

Was bei nahezu allen Fotos der Garrat Aufmerksamkeit erregt sind die an vielen Stellen angebrachten kleinen trapezförmigen Schmierstoffbehälter, die über feine Messingrohre Öl dort zuführen wo es zur Schmierung von beweglichen Teilen an der Maschine benötigt werden.



Fotos der allgegenwärtigen Schmierstoffbehälter.

Auch andere wertvolle Details lassen sich auf den folgenden Fotos feststellen (einige zugegebenermassen ohne Bestätigung ihrer Funktion. Wenn ein Leser mir weiterhelfen kann ist das sehr willkommen). 


Abgerundeter Umlauf zur Pufferbohle hin; Pufferbohle aus U-förmigem Blech.

Positionslampen der Lok. Gut zu sehen die Rohre und Verteilerdosen zur Stromzuführung.


Zentrales Hauptlicht der Lok mit Positionslampe darunter. 

 
Lokschild, Beschriftung

 
Kompressor

 
Dampfservoregler, zur Regulierung der 4 Zylinder der Garrat-Dampfmaschine.

 
Dampfrohrverteiler zur Speisung des Vorwärmsystems für das Speisewasser.

Wärmetauscherbehälter für das Vorwärmsystem ACFI des Speisewassers


Frontalansicht vorderer Wasserbehälter.


Wie dieses Foto eindrucksvoll beweist wird die Lok einen neuen Aschenkasten bekommen. Hierzu wurde sogar der Längsträger durchtrennt.

Während die Arbeit an den Details de Garrat bis zum Erhalt aller Informationen ruhte, habe ich die Zeit genutzt und bereits den definitiven Motor im hinteren Fahrgestell der Lok montiert. Hierzu habe ich mich eines Umbaukits 60760 von Märklin bedient, der aus einem fünfpoligen Anker, Feldmagnet, einem passenden Ankerschild und einem einfachen Digitaldecoder besteht. Statt dem einfachen Decoder, den man für eine beliebige andere Lok (mit Gleichstrommotor!) verwenden kann, habe ich aber einen Sounddecoder V4.0 von ESU benutzt, der bereits mit den Sound einer BR96 programmiert ist (ESU 54409). 
Puristen mögen mir dies verzeihen, aber es gibt wohl wenige lebende Zeitzeugen die den Klang einer BR96 von dem einer Garrat unterscheiden können. Sollte aber ein Leser eine Quelle für den originalen Sound de Garrat kennen, dann wäre ich für seinen Hinweis sehr dankbar.

Märklin Motorkit und Decoder von ESU.

Ein weiterer Arbeitsfortschritt konnte bis zum Erhalt aller benötigten Informationen mit der Kürzung des Gewindezapfens erzielt werden, der das hintere Fahrgestell der Lok mit der Lokkabine und dem Kessel verbindet. 
Hierzu habe ich alle beweglichen Teile und vor Allem die Zahnräder sorgfältig mit einem Baumwolltuch abgedeckt und den Gewindezapfen am freien Ende fest im Schraubstock eingespannt. Die Eisensäge trennt das überstehende Teil anstandslos ab, allerdings empfiehlt sich hier für einen sauberen Schnitt ein HSS-Sägeblatt, ich habe solche von Bellota benutzt. 
Ist der Zapfen gekürzt, macht man den Schnitt mit Feile und Schmirgelpapier sauber von allen Graten und Spänen, die Eckendüse des Staubsaugers sorgt vor Entfernen des schützenden Baumwolltuches für gründliche Sauberkeit.
Ist alles ausgepackt können wir alle Teile schwarz einfärben. Die Permanent-Marker von Edding sind hierzu hervorragend geeignet, da si nicht kleben. Sogar das Gewinde kann damit bemalt werden ohne dass dessen Beweglichkeit darunter leidet oder die Teile verkleben.


Foto gekürzter Gewindezapfen, bereits schwarz eingefärbt.

Das Ergebnis spricht für sich, die aufwändige Mechanik zur Verbindung von dem Antriebsfahrgestellt mit dem Kessel tarnt sich fast unsichtbar im Inneren des Führerhauses der Lok. Der freie Durchblick durch das Führerhaus wird nicht beeinträchtigt.


Blick durch die Kabinentüre auf die Mechanik mit dem Gewindezapfen.

Kommen wir nun zu den ersten Detailarbeiten auf Basis der Fotos von unserem Besuch beim Vorbild:

Fangen wir mit den Aussparungen in den Längsträgern unter dem Lokrahmen an. Hierzu markieren wir mit einer Reissnadel die Mitte des Trägers. Nach links und nach rechts markieren wir die Grenzen für die beidseitig halbrunden Aussparungen und deren Höhe zur Trägerlängsachse. Unsere Referenz hierfür ist immer die Trägeroberkante. Aufgepasst: Die Unterkante der drei kleineren mittigen Aussparungen ist 0,7 Millimeter höher als die der Anderen!
Mit dem Körner und dem Träger auf einer stabilen Stahlunterlage aufliegend (zur Vermeidung von Verformung während dem Körnen, zum Beispiel auf dem Bock des Schraubstocks) markieren wir die Bohrpunkte für die halbrunden Endungen der Aussparungen. Mit wenig Druck und dafür mit umso mehr Geduld bohren wir nun vorsichtig die Löcher in den Träger, jedes Loch mit dem Bohrer im passenden Durchmesser. Das Material im Zentrum der Aussparung bohren und feilen wir ebenfalls mit Fingerspitzengefühl heraus, ggf. mit einem Bohrer von kleinerem Durchmesser. Die schlussendliche Feinarbeit erledigen wir mit einer feinen Flachspitzfeile. Erstes Gebot ist auch hier weniger Feilen und öfter kontrollieren, um nicht kurz vor dem Ziel die gesamte getane Arbeit zu ruinieren.
Für den zweiten Längsträger werden alle geschilderten Arbeitsschritte wiederholt.

Foto der perforierten Längsträger, noch ohne Lackierung.

Nach Beendigung aller Arbeiten, Entfernung von allen Graten mit feinem Schleifpapier montieren wir die fertigen Längsträger unter dem Kesselumlauf und fixieren sie mit je zwei Lötpunken an den feinen Enden des Trägers. Diese Arbeit sollte möglichst mit dem Lötkolben und nicht mit der Lötflamme gemacht werden, um andere vorherige Arbeiten nicht zu beschädigen.
Zum Schluss können wir den Träger und den Umlauf mattschwarz lackieren.

Foto der fertigen und montierten Längsträger unter dem Kessel.

Was den Kessel und das Führerhaus angeht bleiben jetzt nur noch die Detailarbeiten. Diesen wollen wir uns aber erst später widmen, wenn wir mit den Vorbauten fertig sind.  

Zum Beispiel, mit den bei ARMF festgestellten  Abmessungen kann ich mir jetzt auch den Freiraum vor der Rauchkammertüre gestalten, der sich innerhalb des vorderen Vorbaus befindet. Wie bereits bei der Konstruktion des gesamten Modells habe ich Wert auf einen Stabilen Unterbau gelegt, aus 0,6 mm Messingblech, der dann mit einem hauchdünnen Massanzug aus 0,05 mmm Messingblech überzogen wird, in dem alle Details wie Nähte oder Nieten, von hinten eingeprägt sind.
Wie man auch auf dem nächsten Foto erkennen kann, habe ich nun auch den Befestigungsdom am Chassis der BR 96 auf das erforderliche Niveau des Bodenblechs im Freiraum vor der Rauchkammertüre gekürzt. Er wird mir in Zukunft als Befestigungspunkt für den vorderen Aufbau dienen, weswegen ich auch seine zentrale Bohrung beibehalten habe, die ein M2 Gewinde erhalten wird. Alle Teile habe ich sauber mit der Flamme verlötet (mit dem kleinen Brenner aus de Küche, siehe vorherige Einträge in meinem Blog), was den Rahmen für den vorderen Aufbau schön solide und steif macht. 



Draufsicht auf den vorderen Rahmen  schön sichtbar das Gelenk der Verbindung zur Lok.

Nach Ende der Arbeiten am vorderen Aufbau habe ich mit dem Bau des vorderen und hinteren Hauptscheinwerfers begonnen, sowie mit den Vorbereitungen zur Montage der kleinen Loklaternen. Für den Hauptscheinwerfer habe ich mit der Feile eine zwei Millimeter breite Nut in der Mitte der Vorderwand des Vorbaus gefeilt. Sie dient zur Aufnahme einer kleinen eingelöteten Stütze für den Hauptscheinwerfer sowie für die Zuführung der Kabel. Bohrungen von 1,2 mm im Frontal dienen der späteren Aufnahme der Lichtleiter für die Loklaternen. Ebenfalls auf dem Foto zu erkennne sind die abgerundeten Ecken des Umlaufes zur Pufferbohle, sowie die Bohrungen von 2,5 mm Durchmesser zur späteren Aufnahme der Puffer.


Frontalansicht des vorderen Vorbaus mit Pufferbohle und Bohrungen für Puffer und Lichtleiter.

Auf der kleinen Stütze in der zentralen Nut montieren wir den vorderen Hauptscheinwerfer der Lok. Der Hauptscheinwerfer selbst ist aus einem Stückchen Messingrohr gebaut, Durchmesser aussen 4 und innen 3 mm, und sechs Millimeter lang. Es ist auf eine Konstruktion aus Messingblech von 0,15 mm Dicke aufgelötet, die wie das Original gebogen und gefaltet wurde. Es würde jetzt zu weit führen dies haarklein zu erklären, aber wenn ein Leser das wisen möchte darf er sich gerne an mich wenden.
Der Hauptscheinwerfer hat auf beiden seiten kleine Bohrungen von 0,8 mm Durchmesser, die zur späteren Beleuchtung der beidseitig angebrachten Lokbezeichnung dienen. Im Inneren des Röhrchens ist eine warmweisse LED von 3 mm Durchmesser montiert, deren Pins durch die Nut im Frontal ins Innere des Vorbaus geführt werden. Vor dem Einbau der LED habe ich das Innere des Röhrchens in hochglänzendem Silber lackiert. 


Laterale Ansicht des vorderen Aufbaus, der Hauptscheinwerfer ruht auf der gelöteten Messingstütze

Die gleiche Arbeit müssen wir nun ebenso am hinteren Aufbau machen. Im Unterschied zum vorderen Aufbau ragt der Hauptscheinwerfer über die Gürtellinie des Aufbaus hinaus, was daran liegt dass bei gleicher Höhe des Hauptscheinwerfers der Aufbau etwas niedriger ist. Dies erfordert eine etwas andere Befestigung und andere Kabelführung. Hierzu fiel mir ein die Rückseite des Trägers für den Hauptscheinwerfer wie einen Haken zu gestalten, der an der Vorderwand des Aufbaus zentral eingehängt werden kann.
Schön zu sehen ist auf dem nächsten Foto auch die Bohrung für die mittige Loklaterne, die knapp unter dem Hauptscheinwerfer montiert wird.
Die Anordnung der Bohrungen für die hinteren Loklaternen ist identisch mit der der Vorderen. Die Montage des Massanzugen zur Komplettierung des Aufbaus aus dünnem Blech zeigen wir später.


Laterala Ansicht des hinteren Aufbaus, der Hauptscheinwerfer hängt auf der Kante der vorderen Wand. 

Schliesslich, um die kleinen Loklaternen auch beleuchten zu können, müssen wir und einen Lichtkörper herstellen, der das Licht von der Lichtquelle zu den Loklaternen leitet, durch die Bohrungen in der jeweiligen Front des Aufbaus. Am Original wechselt das Licht der Loklaternen von Warmweiss auf Rot. Es war nicht einfach LED's mit dieser Eigenschaft zu finden, aber es gibt sie, in der Bauform SMD, mit Lichtwechsel von Warmweiss auf Rot.
Der Lichtkörper ist Acrylglasprofil von einem Millimeter Durchmesser hergestellt. Wie? Nun, zunächst bündelt man drei etwa gleich lange Stückchen Liechtleiter mit einem Stückchen Schrumpfschlauch. Die Form der Lichtleiter erzielen wir durch Erwärmung der Stäbchen mit einem Lötkolben (OHNE diese jedoch zur berühren!). Die Radiation der Lötkolbenspitze erweicht den Kunststoff so dass dieser sich leicht und beliebig verformen lässt. Ich gebe aber zu dass ich drei Versuche gebraucht habe bis ich die gewünschte Form erzielt hatte ohne die feinen Stäbchen zu zerbrechen. Ist die gewünschte Form erreicht fixiert man die Stäbchen mit einem Tröpfchen Sekundenkleber. Das hintere Ende feilt und schleift man flach und klebt mit Sekundenkleber die SMD-LED auf.
Ein Versuch mit einer 3-Volt Knopfzelle zeigt uns den Erfolg unserer Arbeit, die Enden der Lichtleiter erstrahlen in Warmweiss oder Rot. Die Lände der Lichtleiter lassen wir so wie sie ist bis wir die Loklaternen an ihrem definitiven Platz montiert haben.


Drei Lichtleiter gebündelt mit Schrumpfschlauch, am Ende die aufgeklebte zweifarbige LED.

Der nächste Schritt ist die Vorbereitung des vorderen Vorbaus zum Einbau der "Wasserspülung", wie ein guter Freund von mir die Soundkomponenten einer Modellbahnlok gerne nennt. Die Probe des Decoders und die Jungfernfahrt der Lok mit allen Komponenten ist ja bereits erfolgt, ein Video werde ich versuchen demnächst in meinem Blog zu zeigen. Aufgrund der spärlichen Platzverhältnisse im hinteren Aufbau - dort befinden sich schliesslich bereits der Antrieb und der Decoder, muss der Lautsprecher im vorderen Aufbau de Lok untergebracht werden. Dazu muss der Boden des Aufbaus perforiert werden. Der Einbau des Lautsprechers muss auch vor dem Enbau der Beleuchtung erfolgen, da diese darüber angeordnet werden muss. Erst wenn all dies geschehen ist, kann der Vorbau der Lok mit der Haube verschlossen werden, da der Lautsprecher damit eingeschlossen wird. Optimal ist das nicht, denn er könnte ja mal kaputtgehen, auf der anderen Seite ist die Wahrscheinlichkeit heirzu ziemlich gering. Man muss halt sauber arbeiten, die Kabel gut fixieren und vermeiden dass sich bewegte Kabel, z. B. durch die gelenkige Bauart der Lok, im Innern des Vorbaus befinden.
Wir perforieren also innerhalb eines Kreises von 22 Millimetern, 2 weniger als der Durchmesser des Lautsprechers, das Bodenblech des Vorbaus mit feinen Löchern. Ich habe hierzu einen Bohrer von 2 mm Durchmesser benutzt. 

Perforierter Boden des vorderen Aufbaus als Vorbereitung zur Montage des Lautsprechers.

Ist diese Arbeit abgeschlossen und der Vorbauvon allen Graten und Spänen gereinigt, kleben wir den Lautsprecher über die geschaffenen Öffnungen. Ich habe hierzu doppelseitiges Spiegelklebeband benutzt. Am Lautsprecher selbst löten wir die originalen Kabel ab und ersetzen diese mit ebenso feinen, aber so langen Kabeln, das diese bis zum hinteren Aufbau und zum Anschluss am Decoder ausreichen. Die Kabel führen wir durch eine Löchlein in der Bodenplatte nach unten aus dem Vorbau heraus. Ein Test mit der Maschine bestätigt uns die Funktion des Lautsprechers bevor wir den vorderen Aufbau verschliessen. Damit warten wir aber noch bis auch die Beleuchtung installiert ist.


Eingebauter Lautsprecher im vorderen Aufbau.

Wie bereits vorher im Text erwähnt befindet sich vor der Rauchkammertüre, im Innern des vorderen Wasserkastens, ein Freiraum. Auf dem Boden in der Mitte dieses Freiraumes befindet sich ein kreisrunder Deckel mit zwei Henkeln. Die Funktion dieses Deckels ist mir nicht ganz klar, aber er ist ein schönes Detail zum Nachbau, Ausserdem kommt uns dieser Deckel wie gerufen um die hintere Befestigung des Vorbaus zu realiesieren und den auf Umlaufniveau gekürzten Befestigungsdom zu verdecken.


In Bildmitte gut zu erkennen der Deckel mit seinen beiden symmetrischen Henkeln.

So Deckelchen aus Messingblech ist recht schnell zurechtgefeilt, vorausgesetzt man hat sich vorher mit dem Zirkel den Kreis gut markiert. Löchelchen von 0,75 mm Durchmesser dienen der Aufnahme der winzigen Henkelchen aus 0,5 mm starkem Messingdraht. Für die Schraube im vorderen Bereich des Deckelchens dient eine Bohrung von 2 mm Durchmesser. Ein Dorn aus 1 mm starkem Messingdraht genau gegenüber der Schraube, der in das Bodenblech vor dem Wasserkasten fasst, dient der Verdrehsicherung des Deckelchens. Im hinteren Bereich des Deckels simuliert ein Stückchen Messingdraht das Deckelscharnier. Alle winzigen Teile werden vorsichtig mit feiner Lötkolbenspitze gelötet. Anschliessend entfernt man Grate und überstehendes Material aus Zinn oder Messing mit Feile und Schleifpapier. Der noch rohe fertige Deckel ist auf dem nächsten Bild zu sehen.


Deckel aus Messingblech mit Henkeln und Deckelscharnier.

...Fortsetzung folgt...